Weine bis 12,5% Alkohol
Eine schon fast bedrohte Art - Weine mit einem moderaten Alkoholgehalt.
Weil die optimale Geschmacksausbeute der Trauben bei höchster physiologischer Reife zu finden ist, sind viele Erzeuger in einer Zwickmühle. Denn mit dieser Reife geht auch ein höherer Fruchtzuckergehalt einher, der bei vollständiger Vergärung einen hohen Alkoholgehalt bewirkt.
Hier stellen wir Weine vor, die einen nich so hohen Alkoholgehalt vorweisen, meißt unter 12%. Diese Weine mit weniger Alkohol wirken oft leichter, sind eleganter und oft feiner. Wenn der Wein gut gemacht ist dann kommt Harmonie ins Spiel wie man sich das wüsncht. Geschmack und Charakter werden vom Alkohol nicht überdeckt und kommen voll zur Geltung und vor allem sind solche Weine ausgewogener und "trinkiger". Immer mehr spielt bei mir persönlich ein moderater Alkoholgehalt bei der Auswahl eines Weines eine Rolle.
Hintergrund Info
Warum gibt es immer seltener Weine mit niedrigem Alkoholgehalt? Zunächst halten wir fest, daß wir an dieser Stelle von trockenen Weinen sprechen, also wo der im Most enthaltene Zucker durch die Gärung fast vollständig in Alkohol (und andere Nebenprodukte) umgewandelt wird.
Ursache für den seit Jahren ansteigenden Alkoholgehalt in den klassischen Weinen ist nicht nur durch den Klimawandel bedingt. Ende des letzten Jahrhunderts perfektionierte man den Geschmack der Weine, in dem man eine physiologische Reife der Trauben anstrebte. Diese ist u.a. von der länge der Reifephase (ab der sogenannten Veraison = Reifebeginn von August bis Oktober) abhängig. Eine längere Veraison führt zu edleren, ansprechenderen Aromen. Der Klimawandel, hier Klimaerwärmung, führt zu einer schnelleren Reife und ist Kontraproduktiv. Zudem wird die Säure schneller abgebaut.
Eine frühere Lese als Lösung, auf die man gedanklich kommt, führt aber nicht zur physiologisch optimalen Reife der Aromen. Auch andere Inhaltsstoffe, wie Säure, Tannine etc. sind dann nicht optimal. Aktuell sind viele berühmte Weinbaugebiete mit diesem Problem konfrontiert und suchen verzweifelt nach Lösungen, wie andere Anbaumethoden (z.B. Blattmanagement) oder andere Rebsorten. Wer kann, flüchtet (!) in höhere Lagen um die Reifephase zu verlängern. Leider ein Thema das noch große Auswirkungen haben wird.