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Pfalz

Die Pfalz war einmal ein bodenständiges und ordentliches Weinbaugebiet, auf dessen Weine man sich recht gut verlassen konnte. Weingüter mit so etwas wie einem Markt, einem bekannten Namen, Weine von ordentlicher bis guter Qualität zu vernünftigen Preisen war die Regel. Das hat sich sehr verändert, auch unter dem Wettbewerbsdruck - der große Nachbar im Nordosten nicht unwesentlich beteiligt. Aber auch der Konsument ist wählerischer geworden. Extrem unterschiedliche Bewegungen haben sich entwickelt und zugleich - ähnlich wie in unserer Gesellschaft - driften diese auseinander und die „Mittelschicht“ wird immer kleiner. Auf der einen Seite - das sei nur kurz erwähnt - gibt es stehengebliebene Betriebe mit Weinen, die man eigentlich nicht braucht. Zu viele wie ich finde. Auf der anderen Seite gabeln sich die Wege in sehr zielgerichtete Ideologien, von ökologisch orientierten Betrieben (kontrolliert umweltschonender Weinanbau bis zur Biodynamie und Naturweine) bis funkelnde, hoch(finanzierte)polierte Güter mit trendigen Weinen und Großen Gewächsen. Das ist gut, wenn auch manches davon sehr gewollt erscheint und der Konsument sehr bewandert sein muss, um hier die richtige Wahl zu treffen. Riesling ist sicher hier noch eines der interessantesten Sorten, aber auch nur wenn er von den leicht geneigten, nach Ost-südost ausgerichteten Lagen am Fuß der Haardt stammt. Hier kommen kernige, würzige, recht kraftvolle und dichte Rieslinge zustande, die sich deutlich von den filigranen, oft leicht restsüßen Rieslinge der Mosel unterscheiden, die ich ebenso schätze. Weiter östlich in den flacheren pfälzer Lagen machen andere Sorten wie Grauburgunder, Sauvignon Blanc oder auch rote Sorten sinn.