
Toni Jost (Mittelrhein)
Aufgewachsen in der Nähe von Bonn, ist mir der Rhein, vor allem die wunderschöne Strecke zwischen Bad Godesberg und Rüdesheim, recht geläufig. Auch an den einen oder anderen Ausflug an den Mittelrhein kann ich mich erinnern, bei der in den urigen Ortschaften wie etwa Bacharach eingekehrt wurde. Nur an die Weine kann ich mich nicht erinnern, besser gesagt, ich habe diese vergessen wollen: sauer und nichtssagend, um es kurz zu fassen. Das hat sich komplett geändert. Engagierte Winzer und vor allem Lagen, die in Zeiten des Klimawandels sich bewähren prägen nun das Bild.
Während der Coronakrise hatte ich mal wieder die Gelegenheit, dort durch die Weinberge zu wandern und die steile und arbeitsintensive Kulisse der dortigen Winzer zu besuchen. Beeindruckende Steillagen, kleinste Parzellen und spektakuläre Aussichten findet man an vielen Stellen. Das alteingesessene und bereits seit Mitte der 1980er Jahre dem VDP zugehörige Weingut Toni Jost ist Teil dieser Welt und beeindruckt mich immer wieder mit guten Weinen. Cecilia Jost ist seit kurzem in der 7. Generation für das eher kleine Weingut verantwortlich. Eine herausfordernde Aufgabe, dieses für Beständigkeit und Qualität bekannte Weingut zu führen. Um so erstaunlicher ist es, dass sie es scheinbar schafft, nochmals ein Quäntchen mehr Qualität herauszuholen. Die Weißweine strahlen Frische und Kraft aus und sind dennoch mineralisch und elegant. Rieslinge vom Feinsten mit mineralischen Noten und doch viel Substanz. Fast allesamt Steillagen, die von den kleinklimatischen Einflüssen des Rheins profitieren, ist die Bewirtschaftung aufwendig und mühsam und ich habe extremen Respekt vor der Arbeit, die hier ausgeführt wird. Die Extremlage Bacharacher Hahn mit seiner südöstlichen Ausrichtung an einem kleinen Talausgang zum Mittelrhein bringt auch immer wieder einen erstklassigen Pinot Noir hervor.
Inhalt: 0.75 Liter (20,00 €* / 1 Liter)
Inhalt: 0.75 Liter (51,87 €* / 1 Liter)