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Abruzzen

Es tut sich gerade überraschend viel in den Abruzzen. Nicht nur die Italiener selbst entdecken die Region Abruzzen als neues Urlaubsgebiet. Eigentlich nicht überraschend, wenn man schon mal dort war. Hier findet man auf kürzester Strecke Meer, Strand, wilde Landschaften, alte Dörfer mit mediterranem Flair und alpine Berge mit Schnee im Sommer. Wein, Meeresfrüchte und traditionelle italienische Küche gibt es noch oben drauf. 

Bisher als eher rustikal und ländlich angesehen, bekommt diese Region neue Aufmerksamkeit, auch wenn ich das mit einem lachenden und einem weinendem Auge sehe. Der Weinbau bekommt natürlich auch Rückenwind. Weine, die noch vor 20 Jahren als verstaubt, fehlerhaft und bestenfalls „klassisch“ schmeckten - für mich war es oft ein geschmackliche Reise in die Vergangenheit - ist im Wandel. Zwar sitzen hier ein paar wenige, ganz große Kellereien, die ein Großteil der Trauben aufkaufen und den Bauern eine gewisse Grundsicherung bieten. Dazu zählen die Kellereien Codice Citra, Cantina Tollo sowie die Gruppo Farnese. Sicher gibt es von denen schon mal den einen oder anderen ordentlichen Wein. Doch wirklich große, individuelle und handwerkliche Qualität entsteht auf diesem Wege nicht. 

Viele kleinere Weingüter werden neu gegründet oder haben als Traubenlieferant für die Genossenschaften aufgehört und das eigene Weinmachen begonnen. Wie ich finde oft mit Weitsicht, denn man hält an die traditionellen, autochthonen Sorten fest, arbeitet aber am Stil der Weine. Altbackene Cooperativen haben es immer schwerer. Rustikale Weine werden seltener, sauber gemachte Weine nehmen deutlich zu und werden zu recht selbstbewusster. Das alles bei teilweisem Erhalt der authentischen Art der Rebsorten. Eines davon ist der Montepulciano - der keinesfalls mit dem berühmten Wein aus dem Dorf Montepulciano in der Toskana verwechselt werden sollte. Diese Rebsorte heisst nun mal so und wird nicht nur in den Abruzzen angebaut. Es folgen interessante weiße Rebsorten wie Pecorino, Peccorello, Cococciola und Trebbiano. Kaum zu finden sind internationale Sorten - finde ich lobenswert, wenn auch nicht alles neue zu verachten ist! Der Trend geht zu etwas fruchtigeren, sauberen, teilweise aber auch neu definierte Stile. So wird vermehrt mit Amphoren gearbeitet, zumindest bei den gehobenen Weinen. Die Allgemeine DOC bekommt kleinere geschützte Cru-Gebiete, sogenannte DOCG wie Tullum und Colline Teramane d’Abruzzo. Ob dies bei den Verbrauchern außerhalb der Region ankommt, ist aber zweifelhaft. Egal, auf jeden Fall finden wir immer mehr überraschend interessante Weine in allen Preislagen.

Fürs Wissensdurstige:

https://www.vinidabruzzo.it/en/